Permanente Inventur im Lager

Eine permanente Inventur ermöglicht den besseren Überblick über die Lagerbestände, die Belieferung ohne Verzögerungen, eine hohe Kundenzufriedenheit, die Minimierung von Fehlmengen und eine optimierte Logistik.

Durch die Bestandsaufnahme in Echtzeit ist eine sog. permanente Inventur bzw. echtzeitbasierte Inventur im Unternehmen möglich. Während die herkömmliche manuelle bzw. Inventur zu einem bestimmten Stichtag nur Auskunft über den Warenbestand, Arten der Artikel und Fehlmengen an diesem bestimmten Tag gibt, erlaubt die (automatisierte) permanente Inventur eine echtzeitbasierte Aufnahme und Abfrage von Bestandsinformationen wie dem Ort und die Mengenverfügbarkeit einer bestimmten Ware im Unternehmen. 

Vorteile der Permanenten Inventur

Neben der kontinuierlichen Information über die Lagerbestände führt eine permanente Inventur auch üblicherweise zu einer Minimierung von Fehlmengen im Unternehmen. D. h. alle Bestellungen können termingerecht bearbeitet und versendet werden, was wiederum zu einer hohen Kundenzufriedenheit und meist auch Folgebestellungen führt. Durch die Inventur in Echtzeit kann auch eine bessere Logistik bzw. Wegeoptimierung für die Ein- und Auslagerung sowie Kommissionierung und Stellplatzstrategie im Lager entwickelt und durchgeführt werden, die zudem die gesamte nachfolgende Supply Chain optimiert. Die Überwachung der Lagerbestände und die Inventur in Echtzeit führt zu tieferen Erkenntnissen über die Bestände und Waren. Die Warenrotation der einzelnen Produkte und damit die Einteilung in Schnell-, Mittel- und Langsamdreher mit entsprechender Anordnung im Lager kann leicht erkannt und durchgeführt werden. Zudem können bessere Beschaffungsstrategien für die einzelnen Waren entwickelt werden. Generell resultiert also aus der Inventur in Echtzeit eine Optimierung der Prozesse im Lager und damit hohe Kosteneinsparungen. 

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Möglichkeiten der Realisierung einer echtzeitbasierenden Inventur

Die permanente Inventur mittels eines Lagerverwaltungssystems (LVS) kann nur so gut sein, wie die Qualität der zur Verfügung stehenden Daten. Allerdings weichen die Bestandsmengen der Güter im Warenwirtschaftssystem und im realen Lager häufig voneinander ab. Versehentliche Entnahmen vom falschen Fach, falsche Scannungen, mangelhafte Prozesse, unerlaubte Entnahmen, etc. führen des Öfteren zu Fehlmengen. 

Generell wird das LVS von den Mitarbeitern an Funkterminals oder Desktop-Computern bedient, wobei die Mitarbeiter im Lager via Scanner die eingelagerte und ausgelagerte Ware via Barcodes, QR-Codes oder RFID-Tags erfassen (1). Besonders die RFID-Technologie spielt ihre Stärken bei der lückenlosen Bestandsaufnahme von Waren in Echtzeit und bei der Pulkerfassung aus. Das LVS folgt bestimmten Lagerstrategien und bestimmt die Lagerplätze. Auch bei der Kommissionierung wird die entnommene Ware erfasst und im LVS verbucht. Durch ein modernes belegloses Kommissioniersystem bzw. -verfahren wie Pick-by-Light oder Pick-by-Voice können die Fehlbestände minimiert werden (2). 

Weitere Möglichkeiten zum Bestandsmanagement und der permanenten Inventur sind beispielsweise Systeme mit Real-time Location System und Videoaufzeichnung und Systeme mit stückgenauer Gewichtsmessung durch Sensoren an Stellplätzen und integrierter Funktechnik. 

Inventur in Echtzeit mit RFID

Durch RFID (Radio Frequency Identification) können Waren mithilfe elektomagnetischer Wellen nicht nur automatisch berührungslos identifiziert, sondern sogar durch Transponder geortet werden. Die RFID-Lösung besteht also aus einem RFID-Transponder (mit Antennenspule, Schaltkreisen und Speicher) mit einer Identifikationsnummer bzw. einem Electronic Product Code (EPC), einem Lesegerät, über das die Information ausgelesen werden kann, sowie einer Sendeeinheit zur Datenübertragung (3, 4). Zur Warenverfolgung und der permanenten Inventur werden also die Positionsdaten und der EPC an das Lesegerät und dann an das LVS übermittelt. Ein großer Vorteil der RFID-Technologie bei der permanenten Inventur in Unternehmen ist die gleichzeitige Pulkerfassung von vielen Artikeln über größere Distanzen und die hohe Effizienz. Zudem sind die Datenträger wiederbeschreibbar. Behälter können so z. B. je nach Einsatz mit einer neuen Auftragsnummer gekennzeichnet werden, ohne dass ein neues Etikett gedruckt werden muss. Völlig neue Einsatzbereiche können mit RFID abgedeckt werden. Bauteile z. B. in der Automobilindustrie können über die ganze Lebensdauer identifiziert und zudem jeder Bearbeitungsschritt auf dem Transponder dokumentiert werden. Da die RFID-Technologie bzw. die Bestückung eines jeden Artikels mit Transpondern im Verhältnis zu Barcode und QR relativ teuer ist, eignet sie sich überwiegend für die Rückverfolgung hochwertiger Güter. 

Real-time Location System und Videoaufzeichnung

Eine weitere Lösung für die echtzeitbasierte Inventur in Unternehmen und das Tracking des Lagerbestands ist die Nutzung von mobilen Scannern mit RFID-Transpondern und sogenannte Ankertransponder in der Lagerhalle (5). Die Ankertransponder übernehmen dabei die Rolle von GPS-Satelliten. Aus der Laufzeit der Funkwellen zwischen dem Scanner und den Ankertranspondern kann die Position des jeweiligen Artikels in Echtzeit ermittelt werden. Ein großer Vorteil ist, dass nur die Scanner mit Transponder versehen werden müssen und nicht jedes einzelne Produkt, was hohe Kosten verursachen würde. Für die lückenlose Verfolgung der Ware im Unternehmen wird zudem ein Videosystem installiert. Die Videoaufzeichnungen werden mit den Scann- und Ortungsdaten verbunden. Das gesamte Videomaterial kann so automatisch nach den Positionsdaten gefiltert und die Suche drastisch verkürzt werden. Auf diese Weise können schnell Fehlbestände im Lagerbestand des Unternehmens aufgedeckt werden. 

Permanente Inventur mit Gewichtssensoren

Ein weiteres Beispiel aus der Praxis für das Management von Lagerbeständen und die echtzeitbasierte Inventur ist die Lösung von TeDaLoS mit Gewichtssensoren an Stellplätzen, integrierter Funkübertragung an eine Cloud-Software und Online-Anzeige (6). Eine Sensoreinheit besteht dabei aus der Sensorik für die stückgenaue Gewichtsmessung, die Funktechnik und der Energieversorgung. Dabei lassen sich die Einheiten in der Praxis optimal auf beliebigen Ladungsträgern, Lagerorten oder auch unter Behältern positionieren. Pro Tag und Stellplatz entstehen so rund 12000 Datenpunkte, die durch die Cloud-Software entschlüsselt, interpretiert und validiert werden. Die Daten bzw. die Bestände können über das Smartphone bzw. vom Home-Office aus eingesehen werden. Die Lösung zum Management der Bestände und der permanenten Inventur bietet viele Vorteile gegenüber der herkömmlichen körperlichen Bestandsaufnahme wie zum Beispiel die Auslösung von automatischen Bestellungen, wenn nur noch eine festgelegte Mindestmenge eines Artikels vorhanden ist. Bei Kanban-Regalen kann die Nachbestellung der Bestände Just-in-Time erfolgen. Bei Fehlmengen in den Beständen und vermuteten Diebstahl kann auch der Wachdienst automatisch gerufen werden. Falls die Lösung bei Kunden des Unternehmens installiert wird, kann sie eine vorausschauende Bedarfsermittlung ermöglichen. Da der Bedarf und die Art des Artikels schon beim Verbrauch der Ware gemeldet wird, kann der Service und die Logistik daraufhin optimiert werden. Die TeDaLos-Technologie lässt sich schnell und einfach in Lagern bzw. an Ladungsträgern und Stellplätzen nachrüsten und liefert sofort Bestands- , Verbrauchs- und Positionsdaten für die permanente Inventur. Die körperliche Bestandsaufnahme gehört damit der Vergangenheit an. 

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Literatur 

1 Tracking in der Logistik: Die Vorteile von RFID, QR- und Barcode, Brother International GmbH, Link 

2 BITO Fachwissen, Was versteht man unter Kommissionierung?, Link 

3 BITO Fachwissen, Whitepaper, Tracking in der Intralogistik bzw. im Lager 

4 Warenverfolgung mit dem Xspan Rain Rfid Gateway von Impinj, Link 

5 Lückenlose Warenverfolgung mit Real-time Location System (RTLS) und Video, Solcon Systemtechnik GmbH,Link 

6 BITO Fachwissen, Automatisierte Bestandskontrolle im manuellen Lager, Link 

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