Entsorgungslogistik im Betrieb optimieren - 10 Tipps

Die Abfallmengen steigen beständig, dabei ist es widersinnig wertvolle Rohstoffe einfach wegzuschmeissen. Die Entsorgungslogistk, die sich mit der Wertrückgewinnung von Produktionsrückständen befasst, wird immer relevanter.

Laut dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) gelangen jährlich zehn Millionen Tonnen Müll in die Ozeane ‑ 75 Prozent davon sind Kunststoffabfälle. Wurden in den 50er Jahren noch 1,5 Millionen Tonnen Plastik produziert, sind es heute schon rund 300 Millionen Tonnen. Riesige Müllteppiche bedecken bereits die Ozeane. Ein weiteres Problem sind die Unmengen von Kartonagen, die im Versandhandel verwendet und danach einfach dem Abfall zugeführt werden. Die rasante Umstellung auf E-Commerce hat das Müllproblem noch massiv verstärkt. Millionen von Paketen mit Unmengen von Verpackungsmaterial werden weltweit täglich ausgeliefert. Die hohe Anzahl der Retouren beim E-Commerce verstärkt das Problem zusätzlich. Laut dem Umweltbundesamt produzieren die Deutschen besonders viel Verpackungsmüll. In 2016 waren es rund 18 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 220,5 Kg im Jahr.

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Eigentlich ist es total widersinnig, dass wertvolle Rohstoffe einfach weggeschmissen werden. Insbesondere Kunststoff ist als Rohstoff viel zu wertvoll, um nach einmaligem Gebrauch entsorgt zu werden. Daher wird es zur Lösung der Herausforderungen mehr und mehr darum gehen, Abfall so häufig wie möglich zu vermeiden, die Einmalverwendung von Plastiktüten und Verpackungen auf ein Minimum zu reduzieren und das Recycling bzw. Kreislaufwirtschafts­systeme auszuweiten. Für die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft benötig man eine gut funktionierende Entsorgungslogistik besonders auch in Unternehmen. Das Verlangsamen, Verringern und Schließen von Energie- und Materialkreisläufen kann zudem durch eine langlebige Konstruktion von Gütern, Instandhaltung, Reparatur, Wiederverwendung, Remanufacturing und Refurbishing erzielt werden.

Entsorgungslogistik wird zunehmend relevanter

Von entscheidender Relevanz für den reibungslosen Ablauf der Logistik ist gemäß Bundesvereinigung Logistik (BVL) auch die Beseitigung aller nicht weiter verwertbaren Produktionsrückstände. "Diese Aufgabe übernimmt die Entsorgungslogistik. Damit ist sie gewissermaßen das Gegenstück zur Beschaffungs-, Produktions- und Distributionslogisitik. Vor allem hinsichtlich der behandelten Objekte grenzt sich die Entsorgungslogistik von den übrigen Logistikbereichen ab. So beziehen sich die anderen logistischen Teilsysteme auf Produktionsgüter, während in der Entsorgungslogistik Rückstände aller Art behandelt werden", erklärt die BVL. Die Entsorgungslogistik umfasst das Sammeln von Abfällen aller Art und das darauffolgende Sortieren, Verpacken, Lagern und Abtransportieren. Bei den Abfällen kann es sich um alle möglichen Arten von Abfallstoffen wie Ausschuss, Überschuss, überalterte Fertigwarenbestände, recycelbare Materialien, ungewollte Kuppelprodukte oder auch Ladehilfsmittel wie zum Beispiel Paletten und Verpackungen handeln. Die Entsorgungslogistik besteht aus drei Wertrückgewinnungsstufen: die Redistributionslogistik, die Aufbereitungslogistik und die Wiedereinsatzlogistik. In der ersten Stufe werden die Abfälle eingesammelt, sortiert und für die weitere Verwendung klassifiziert. In der zweiten Stufe erfolgt die stoffliche (Recycling) oder energetische Verwertung (Verbrennung). In der dritten Stufe werden die  Rückstände entgültig verteilt. Material, das nicht weiterverarbeitet oder verbrannt werden kann, wird deponiert. Da die Entsorgung von Abfällen teuer ist, sollten Unternehmen schon bei der Planung der Produktion versuchen, Abfälle so gering wie möglich zu halten. Es gibt zahlreiche Vorschriften, Auflagen und Gesetze für die Entsorgungslogistik. Das bedeutendste Gesetz ist das Kreislaufwirtschaftsgesetzt (KrWG). Der Zweck des Gesetzes ist die Förderung der Kreislaufwirtschaft, um die natürlichen Ressourcen zu schonen und Abfälle möglichst umweltfreundlich zu beseitigen.

Mehrweglösungen zur Vermeidung von Verpackungsmüll

In einem Betrieb bzw. im Lager fallen viele unterschiedliche Abfälle an. Man denke an Öle und Schmierstoffe sowie Batterien z. B. von Flurförderzeugen, andere (gelagerte) Gefahrstoffe, Verpackungsmüll, beschädigte Paletten, u.v.m.. Wichtig ist immer die sortenreine Trennung des Mülls, damit er später einfacher recycelt werden kann. Dafür geeignet sind Auffangwannen für Öle und Gefahrstoffe, Abfall und Wertstoffbehälter, Gefahrgutbehälter, Abfallsammler sowie Sicherheitswannen. Mehrwegbehälter sind insbesondere für Kreislauf-wirtschaftssysteme interessant und dienen beispielsweise als nachhaltige Alternative zu Kartonagen und anderen Transportverpackungen. Es gibt bereits viele Beispiele für funktionierende Mehrweg-Lösungen und Pfandsysteme mit Kunststoffbehältern aus recyceltem Material. Bei der Mehrwegnutzung muss unbedingt sichergestellt werden, dass der Recyclingkreislauf wirklich ordnungsgemäß abläuft. Ein Beispiel für den erfolgreichen Einsatz der BITO-Mehrwegbox ist der Einsatz von stabile Mehrweg-Kunststoffbehälter anstatt herkömmlicher Umzugskartons an, die schnell kaputtgehen, unhandlich sind und nach dem Umzug meist im Müll landen. Diese können mit ein paar Klicks bestellt werden und werden direkt an die Haustüre geliefert und auch wieder abgeholt. Laut des Statistiken wird nur jeder zweite Umzugskarton überhaupt wiederverwendet. Alleine in München werden für private Umzüge jährlich etwa 2,5 Millionen Umzugskartons benötigt. Das akkumuliert sich zu etwa 2750 Tonnen Papiermüll exklusive der gewerblichen Umzüge. Die BITO-Boxen sind aus umweltfreundlichem recyclebarem Kunststoff (PP-Granulat) gefertigt und verursachen zudem am Ende Ihres sehr langen Lebens keinen unnötigen Müll, sondern werden eingeschmolzen und anschließend neu produziert. Generell können sie rund 300 Mal verwendet werden. Für eine saubere Entsorgungslogistik ist es auch von Nöten eine clevere Verpackungsplanung einzubauen. In Kombination mit Behälters spielen deshalb wiederverwendbare Inlays eine wichtige Rolle.

10 Tipps für einen besseren Umgang mit Müll

  1. Bewusstsein aller Mitarbeiter für das Thema Entsorgungslogistik entwickeln
  2. Schon bei der Produktionsplanung auf möglichst geringe Abfallentstehung achten
  3. Abfälle grundsätzlich in allen Bereichen des Betriebs vermeiden
  4. Sortenreine Sammlung von unvermeidbaren Abfällen in speziellen Behältern für das nachfolgende Recycling bzw. die Verwertung
  5. Richtige Behälterwahl; Ist die Beschaffenheit und Größe Ihrer Abfall-, Wertstoff- und Entsorgungsbehälter optimal an Ihrem Bedarf angepasst? Entspricht Ihre Behälterausstattung den tatsächlichen Füllgraden und Sortierqualitäten? Gibt es Vorschriften, die Sie beachten müssen? Wie müssen die Behälter gekennzeichnet werden?
  6. Optimalen Plan für Behälteraufstellung entwickeln. An welchen Standorten sollen wie viele Abfallbehälter welchen Typs stehen? Wo könnten betriebliche Prozesse gestört werden? Wo müssen wertvolle Flächen bereitgehalten werden? Brauchen Sie Reservebehälter, da die Abfallmengen stark schwanken? Sind die Behälter jederzeit zugänglich?
  7. Kreislaufsysteme einführen
  8. Mehrwegbehälter und Pfandsysteme nutzen
  9. Sondermüll z. B. giftiger Staub aus Filteranlagen muss getrennt entsorgt werden. Sonderabfall unterliegt der behördlichen Überwachung. Das bedeutet, dass Sonderabfall nur nach vorheriger behördlicher Genehmigung vom Abfallerzeuger zu einer zugelassenen Verwertungs- oder Beseitigungsanlage transportiert werden darf und dass die zuständigen Behörden des Abfallerzeugers wie des Entsorgers über Zeitpunkt und Menge des verbrachten Sonderabfalls unterrichtet werden müssen.
  10. Benennen Sie Verantwortliche für die Entsorgung in Ihrem Betrieb. Sie müssen u. a. auch das Einhalten von Rechtsvorschriften überwachen. Weitere Themen: Abholung von Müll bzw. Selbstanlieferung, Aufwand von Personal und Arbeitsmitteln, Kostenberechnung der Entsorgung, u.v.m.

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