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Zutrittskontrolle im Unternehmen

Für die Zutrittskontrolle zu unterschiedlichen Unternehmensbereichen bzw. Datenerfassung werden meist vier verschiedene Leseverfahren mit unterschiedlichen Vorteilen eingesetzt. Häufig werden auch mehrere Verfahren kombiniert.

Ratgeber & Wissen

Es existieren verschiedenste Gründe, warum der Zutritt zu bestimmten Bereichen in einem Unternehmen geregelt bzw. für bestimmte Mitarbeiter und firmenfremde Personen verhindert werden soll. Hier geht es überwiegend um die Sicherheit von Personen, Sachwerten und Daten. Z. B. sollen nur befugte Mitarbeiter Zutritt zur Produktion, Entwicklung bzw. dem Lager haben, damit wichtige Informationen, Firmengeheimnisse oder Sachwerte besser kontrolliert werden können. Manchmal soll diese Berechtigung auch nur zeitlich begrenzt erteilt werden. Der Zutritt durch Unbefugte soll natürlich komplett verhindert werden. Letztendlich ist die Zugangskontrolle auch ein Thema des Arbeitsschutzes, denn er hat das Ziel, Arbeitsunfälle zu vermeiden und die Arbeitssicherheit zu gewährleisten. 

Durch die Corona-Pandemie sind neue Aufgaben und Anforderungen an die entsprechenden Systeme entstanden. Bei der automatischen Zugangskontrolle muss die Anzahl, Maskenpflicht und Körpertemperatur der eintretenden Personen kontrolliert werden. Dabei wird zum Beispiel die Zahl der Personen automatisch ermittelt, um die jeweils herrschenden Corona-Vorschriften einzuhalten. Auch historische Daten für eine amtliche Inspektion können abgerufen werden, um den Anforderungen zu genügen. 

Verfahren und Geräte für die Zutrittskontrolle

Für die Zutrittskontrolle bzw. Datenerfassung werden meist vier verschiedene Leseverfahren mit unterschiedlichen Vorteilen unterschieden. Häufig werden auch mehrere Verfahren kombiniert. 

  • RFID-Transponder, RFID Chip-Leseverfahren 

  • Biometrische Leseverfahren (Fingerabdruck, Iris-Scan, Gesichtserkennung) 

  • Magnetkarten-Leseverfahren 

  • Tastatur für PIN-Code-Eingabe 

Systeme für die Zutrittskontrolle bestehen aus jeweils mindestens drei Komponenten: dem Identifikationsmittel, dem Kartenlesegerät und der Zutrittskontrolleinheit (ZKE). 

Das Identifikationsmittel kann z. B. ein Ausweis, ein Armband oder ein beliebiger Gegenstand bzw. Lösung mit RFID-Chip sein. Das Kartenlesegerät erfasst die Identifikationsdaten und gibt diese an einen Door Controller (ZKE) bzw. eine 
Zutrittskontrollzentrale (ZKZ) zur Auswertung bzw. Verwaltung weiter. Die Zutrittskontrolleinheit (ZKE) prüft die Zutrittsberechtigung und erteilt oder 
verweigert die Freigabe der Tür auch ohne permanente Verbindung zur 
übergeordneten Zutrittskontrollzentrale (ZKZ). Die Tür wird durch einen elektrischen Türöffner, ein Motorschloss oder einen elektrischer Türantrieb freigegeben. 

Transponder-Leseverfahren:

Das berührungslose Auslesen von (passiven) RFID-Transpondern, die z. B. in einer Chipkarte integriert sind, erfolgt mit dem Kartenlesegerät meist über eine Distanz von wenigen Zentimetern bis hin zu einem Meter. Ein passiver Transponder ist ein elektronisches Kennzeichnungsmedium und benötigt keine Batterie. Er hat deshalb eine nahezu unbegrenzte Lebensdauer und kann unabhängig vom Lesewinkel, Licht oder anderen Umwelteinflüssen durch alle nichtmetallischen Materialien hindurch gelesen werden. Zum Auslesen baut das Lesegerät ein elektromagnetisches Feld auf. Innerhalb dieses Feldes wird der Transponder aktiviert und sendet seine Information, ebenfalls mittels elektromagnetischer Wellen, zurück. Diese Information wird vom Lesegerät dekodiert und auf einem Display dargestellt bzw. an einen Door Controller (ZKE) bzw. eine Zutrittskontrollzentrale (ZKZ) zur Auswertung und Verwaltung weitergeleitet. Das System kann mit biometrischen Verfahren oder PIN-Eingabe kombiniert werden. Transponder lassen sich in entsprechenden Ausführungen sogar chirurgisch unter die Haut zu implantieren. Es existieren bereits Implantate (NFC-Chips) zur Verwendung am Menschen. Das NFC-Implantat wurde ursprünglich für Haustiere geschaffen, um diese zu registrieren und einem bestimmten Halter zuzuordnen. Oft nutzt man diese Implantate auch für Zuchtvieh als Alternative zum Ohrstecker. 

Biometrische Leseverfahren:

Eine weitere Lösung zur Zutrittskontrolle arbeitet mit biometrischen Verfahren und dem Scan von beispielsweise dem Fingerabdruck, der Iris- oder Netzhaut, der Handfläche oder den -venen bzw. von Gesichtsmerkmalen. Um die Zugangsberechtigung etwa in sensiblen Hochsicherheitstrakten wie Forschungslabors oder Gefängnissen zu steuern, empfiehlt sich die Zutrittskontrolle über einzigartige biometrische Daten. Die elektronische Lösung bietet einige Vorteile: hohe Sicherheit, biometrische Daten sind immer vorhanden (kein Verlust oder Vergessen), einfache und komfortable Handhabung,  
kein Kopieren oder Fälschen möglich. Darüber hinaus sind z. B. Fingerabdruck-Lesegeräte selbstreinigend. 

Magnetkarten-Leseverfahren:

Magnetkarten als Ident Mittel bei der Zutrittskontrolle sind immer noch sehr verbreitet. Sie finden sich besonders in Hotels aber auch Betrieben zur Arbeitszeiterfassung. Die Magnetstreifenkarte wird einfach durch den Kartenleser an der Tür gezogen oder auf das Lesergerät aufgelegt. Der integrierte Sensor im Kartenleser sendet die Daten an die Zentrale und bei Berechtigung wird die Tür elektronisch geöffnet. Die Vorteile der Magnetkarte sind in erster Linie die geringen Kosten. Da die Magnetstreifenkarten beim Auslesen den direkten Kontakt mit dem Lesegerät haben müssen, weisen sie eine höhere Sicherheit als RFID-Karten auf. Es gibt zwei Karten-Varianten, die sich in der magnetischen Flussdichte unterscheiden, mit der sie beschrieben werden: LoCo (Low Coercivity) mit 300 Oe (Oersted) und HiCo (High Coercivity) mit 2750 oder 4000 Oe.  LoCo-Magnetstreifen finden als Kredit- und Girokarten Verwendung. Die Daten können allerdings versehentlich von außen durch Magnetfelder gelöscht werden. Das ist bei HiCo-Magnetstreifen nahezu unmöglich. Darum werden sie bevorzugt für Ausweiskarten genutzt.

Zutrittskontrolle mit Tastatur für PIN-Eingabe:

Pin-Codes kommen vor allem bei kleinen Geschäftseinheiten oder in Hochsicherheitszonen von großen Unternehmen zum Einsatz. Der Zutritt wird mittels eines gültigen Zahlencodes gewährt, welcher über die Tastatur eingegeben wird. Häufig werden Systeme wie PIN-Eingabe und RFID-Transponder kombiniert. Nach dem Vorhalten eines berechtigten Transponders oder der Eingabe eines freigeschalteten PIN-Codes wird der Relaiskontakt in der Türsteuerzentrale zum Türöffner geschlossen oder der Schaltausgang aktiviert. Im Codeschloss kann alternativ der Transponder mit RFID-Chip oder PIN-Codes abgespeichert werden. Die Berechtigung der Transponder und PIN-Codes erfolgt direkt am Lesegerät in der Türsteuerzentrale. Wenn Zutritt gewährt wird, blinken die Tasten bzw. LED grün. Bei verweigertem Zutritt blinken die Tasten / LED rot. Die Tastaturen sind wetterfest und frostsicher und eignen sich daher sowohl für den Innen- wie auch für den Außenbereich. 

Checkliste: Systeme der Zutrittskontrolle

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