C-Teile-Management und Lagersysteme

Durch E-Procurement-Systeme werden Beschaffungs- und Bestellvorgänge besonders von C-Teilen effizient gestaltet. Als Bereitstell-, Lager- und Regalsysteme eignen sich beispielsweise Kanban-Regale sowie Sortimentskästen und Magazinschränke.

Noch nie war es so wichtig wie heute, dass Unternehmen ihre Prozesse optimieren und effizient gestalten. Nur so ist es möglich, auch bei schwierigen Marktbedingungen Profit zu erwirtschaften und Krisenzeiten zu überstehen. Kosten können z. B. durch die Optimierung aller Produktions-, Logistik- und Beschaffungsprozesse eingespart werden. 

ABC-Analyse zur Einteilung der benötigten Güter

Teile und Halbzeuge für die Produktion, Fertigungsmittel wie Werkzeuge und Betriebsstoffe wie Schmiermittel - alles muss von der entsprechenden Abteilung eines Unternehmens beschafft und ggf. gelagert werden. Dazu ist ein effizientes Beschaffungs-Management nötig. Zunächst muss eine sog. ABC-Analyse durchgeführt werden, um die Güter eines Unternehmens in entsprechende Kategorien einzuteilen. Unter A-Teilen versteht man Güter, die sehr wichtig für den Betrieb sind, einen hohen Wertanteil besitzen aber in geringer Menge benötigt werden. Unter B-Teilen versteht man Güter, die einen mittleren Mengen- und Wertanteil haben. C-Teile besitzen den größten Mengenanteil aber einen kleinen Wert. Der Beschaffungsaufwand ist sehr groß. In Zeiten mit hohem Bedarf kann die Koordination der Beschaffung der C-Teile fast unüberschaubar und komplex werden. In der Produktion können dies beispielsweise Schrauben, Muttern, Splinte, Bolzen, etc. sein. Die ABC-Analyse verhilft zur Optimierung von Planungs- und Beschaffungsprozessen, Reduzierung von Lager- und Verwaltungsprozessen und zur Steigerung des Profits. 

Optimales C-Teile-Management führt zur Profitsteigerung

Durch effizientes C-Teile-Management können Unternehmen ihre Beschaffungskosten enorm reduzieren. Das C-Teile-Management verfolgt also die Optimierung der Beschaffung von C-Teilen. Vielen Unternehmen ist nicht bewusst, dass die Beschaffungskosten für C-Teile sehr hoch liegen können und damit den Gewinn beträchtlich schmälern. Dabei bestehen diese Kosten zu fast 80 Prozent aus Prozesskosten. Unter diese fallen alle Schritte der Bestellung (Bedarfsermittlung, Bestellung bis zur Warenannahme und Logistik). Die Hauptaufgabe des C-Teile-Managements liegt also in der Optimierung der Beschaffungsprozesse in erster Linie durch Digitalisierung und Automatisierung. 

Automatisierte Beschaffung mittels E-Procurement

Durch ein elektronisches Beschaffungssystem (E-Procurement System, 2) für das C-Teile-Management können alle C-Teile dezentral von einzelnen Mitarbeitern an ihrem Arbeitsplatz bestellt werden. Dabei vereinfacht das System die Suche, Abwicklung und den Einkauf des ganzen Beschaffungsprozesses der C-Teile. Auch für die Lieferanten vereinfacht die B2B-Lösung den Verkaufsprozess an die Kunden. Häufig findet die Beschaffung noch via Mail oder Telefon statt und ist nicht mit dem ERP-System gekoppelt. Die E-Procurement-Lösung ersetzt alle papiergebundenen Abläufe und automatisiert sie gleichzeitig. Die angebotenen Systeme werden als offen, halb offen und geschlossen bezeichnet. Auf offenen Systemen finden sich viele verschiedene Nutzer, die ihre Waren in Katalogen anbieten. Der Vorteil ist, dass der Kunde hier Angebote vergleichen und die besten auswählen kann. Die Nutzer müssen sich meist auf der Plattform registrieren. Große Händler nutzen halb offene Portale, auf denen die Kunden einkaufen können. Auf geschlossen Systemen werden lediglich zwei Unternehmen miteinander verbunden. 

Für kleine Unternehmen, die sich kein E-Procurement-System leisten können, kann der Einkauf der C-Teile auch einfach über Online-Shops im Internet, speziell erstellten Multi-Lieferanten-Katalogen oder auf Elektronischen Marktplätzen wie SAP Ariba erfolgen. Diese Elektronischen Marktplätze können für das C-Teile-Management an das unternehmenseigene SAP-System angebunden werden (3). 

Lagersysteme für C-Teile

Für die Lagerung von C-Teilen eignen sich Behälterregale (4) und insbesondere Kanban-Regale mit speziellen Behältern. Unter Kanban versteht man eine Methode zur dezentralen Produktionssteuerung. Durch Datenkarten (Japanisch: Kanban) werden einzelne Produktionsprozesse und Logistikprozesse angestoßen (5). Beim Kanban-Behälter werden Bestellprozesse selbstständig angestoßen. Hier unterscheidet man Einbehälter- und Zweibehälter-Kanban. Beim ersteren wird das Prinzip innerhalb eines Behälters umgesetzt. Der Behälter wird durch eine Dosierscheibe in zwei Bereiche geteilt. Wird das letzte C-Teil aus dem vorderen Bereich entnommen, dann wird die Dosierscheibe hochgezogen und die Nachschubmenge kann verwendet werden. Durch Entnehmen der Karte (oder RFID-Tags) wird der Bestellvorgang für neue C-Teile ausgelöst. Für das Zweibehälter-Kanban existieren spezielle Regale. Hier befinden sich zwei Kästen hintereinander auf einem Fachboden. Nach der Entnahme des letzten Artikels aus dem ersten Kasten wird dieser aus dem Regal herausgezogen. Der zweite Kasten wird nachgezogen. Wiederum wird die Kanban-Karte (RFID-Tag) entnommen und der Bestellprozess ausgelöst. Das Regal wird dann von hinten mit einem neuen Kasten mit Nachschubteilen bestückt (FIFO-Prinzip). Die Kanban-Regale von BITO besitzen ultraflache Fachböden mit einer Höhe von nur 20 mm. So können im Regal statt acht Böden zehn Böden untergebracht werden, wodurch die Lagerfläche um 25 Prozent zunimmt. Auch mit dem Euromodulbehälter "EMB" lässt sich eine Kanban-Lösung aufbauen. Er lässt sich sehr gut in Schrägboden- oder Stückgut-Durchlaufregalen lagern. Die Behälter-Serie EMB ist modular konzipiert. Verschiedene Behältergrößen können modular aber dennoch im festen Verbund passend auf eine Europalette gestapelt werden. 

C-Teile-Behälter verbinden die Vorteile von Regal- und Sichtlagerkästen. Durch die speziell konzipierten Kästen wird der Platz in den Kanban-Regalen optimal ausgenutzt. Wenn die Sichtscheibe heruntergezogen wird, können die C-Teile von vorne entnommen werden (Front-Picking). Wenn die Kästen herausgezogen werden (Rückhaltesicherung hält ihn im Regal) ermöglichen sie Top-Picking. Mit einem Blick durch die Sichtscheibe kann jederzeit festgestellt werden, wie viele C-Teile noch im Kasten sind. Aufgrund der Dosierscheibe kann das Füllvolumen vollständig genutzt werden. 

Im Lager und in der Produktion werden auch gerne Magazinschränke sowie Sortimentskästen und -regale verwendet, die den Nachschub an sortierten C-Teilen direkt am Arbeitsplatz bzw. Montageplatz sichern. Sie erleichtern die Vorratshaltung, Lagerung und Organisation der Wiederbeschaffung von Kleinteilen enorm (6). 

Literatur:

1 BITO Fachwissen, Optimale Sortimentsgestaltung führt zur schlankeren Logistik, Link 

2 Lutz Tim, E-Procurement, Mindlogistik, November 2020, Link 

3 Pfister Melanie, Online-Marktplätze in SAP integrieren: Was steckt hinter FIS/TradeFlex?, FIS GmbH, Link 

4 Bito Fachwissen, Behälterregale bewähren sich in Werkstätten und Produktionsräumen, Link 

5 Bito Fachwissen, Die Kanban-Methode in der Produktionslogistik, Link 

6 Bito Lagertechnik, Sortimentskästen: unentbehrliche Helfer in der Kommissionierung, Link 

Diese Themen könnten Sie auch interessieren

BITO Newsletter