Durch Lageroptimierung Kosten sparen

Die Fläche bzw. das Volumen eines Lagers sollte optimal ausgenutzt werden. Bestimmte Lagerarten und Behälter eignen sich dafür besonders. Auch der Lagerbedarf kann reduziert werden.

Ein Lager kann ungeheuer viel Kapital binden und Kosten aufwerfen - insbesondere dann, wenn es falsch geplant wurde. Bei den geringen Margen und großen Anforderungen im Handel und der Logistik kann sich heutzutage kein Unternehmen mehr leisten, auf Optimierungspotenziale zu verzichten. Glücklicherweise können Lagertechnik-Experten dabei helfen, die Lagerfläche zu optimieren, die Lagerverdichtung zu erhöhen und geeignete Lagertechnik zu implementieren. Zusätzliche Alternativen sind die Sortimentsbereinigung, die Änderung der Lagerstrategie oder eine zeitnahe Anlieferung in kleinen Mengen.

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Optimale Nutzung von Fläche und Raum

Die Fläche bzw. das Volumen eines Lagers sollten ideal ausgenutzt werden. Die größte Lagerflächennutzung ermöglicht die Blocklagerung, bei der die Güter auf Paletten gestapelt und ohne große Zwischenräume gelagert werden. Allerdings eignet sich die Blocklagerung nur für stapelfähige Güter auf oder in Ladungsträgern wie Paletten, Kisten oder Gitterboxen. Sie eignet sich nicht für verderbliche Waren, wie Lebensmittel. Zudem kann häufig die vorhandene Hallenhöhe nicht genutzt werden. Je nach Zugriffsverhalten auf die Ware können sich auch erhöhte Handlingsaufwände ergeben.

Um die Verluste durch Fahrwege bzw. durch Gänge möglichst klein zu halten, werden beispielsweise Schmalganglager oder auch Verschieberegale gewählt. Die Zielsetzungen beim Schmalganglager sind die Minimierung des Flächenbedarfs der Gänge. Die Merkmale sind eine große Fahr- und Hubleistungen der Fahrzeuge sowie geringe Sicherheitsabstände zum Regal, die eine besonders genaue Planung erfordern. Die Bedienung erfolgt meist manuell mithilfe von Dreiseiten- oder Kommissionierstaplern, selten automatisch. Bei Verschieberegalen können die einzelnen Regalzeilen auf einem auf Schienen laufenden Schlitten bzw. Wagen elektrisch verschoben werden. Pro Regalblock existiert nur eine Regalgasse. Daraus folgt eine Platzeinsparung durch fehlende Gassen und damit ein hoher Flächen- bzw. Raumausnutzungsgrad. Das Regal kann ein Paletten-, Fachboden- oder auch Kragarmregal sein. Nachteile sind die relativ hohen Investitionskosten, Wartezeiten für die Öffnung der jeweiligen Regalzeile sowie die benötigten Sicherheitsvorkehrungen. Allerdings kann man die Wartezeit mit einer cleveren Einlagerstrategie umgehen. Mit Hochregallagern lässt sich die Höhe einer Lagerhalle optimal ausnutzen. Der Raum- und Flächennutzungsgrad (FNG) dieser meist vollautomatisch mit fahrerlosen Regalbediengeräten (RGB) betriebenen Lager ist groß. Der FNG ist der Quotient aus der durch Lagereinheiten belegten Netto-Fläche (Fläche, die effektiv für die Lagerung zur Verfügung steht) und der Gesamtfläche eines Lagers.

Die Höhe liegt zwischen zwölf und 50 m. Es wird daher meist gebaut, wenn große Lagerkapazitäten gewünscht sind. Für die optimale Auslastung wird das Hochregallager über einen komplexen Materialflussrechner gesteuert. Die Umschlagsleistung kann über die dynamische Lagerhaltung (keine festen Lagerplätze) merklich erhöht werden. Auch verschiedene Bewegungsstrategien, wie beispielsweise das Doppelspiel, werden eingesetzt.

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Weitere Lagersysteme mit gutem Flächennutzungsgrad

Weitere Lagerarten mit einem großen Flächennutzungsgrad sind Einfahrregale (mit Regalförderzeug rund FNG 70 Prozent) sowie Durchlaufregale (mit Regalförderzeug rund FNG 65 Prozent). Generell schafft die kompakte Anordnung der Durchlaufkanäle neben- und übereinander eine große Lagerdichte und führt damit zur bestmöglichen Ausnutzung des Hallenvolumens. Der Flächennutzungsgrad gegenüber konventionellen Regalen ist um rund 60 Prozent höher. Die mehrfachtiefe Lagerung bei Einfahr- oder Durchfahrregalen führt ebenfalls zu einer großen Flächen- und Raumausnutzung. Darüber hinaus besitzen auch Automatische Kleinteilelager (AKL ohne Regalgassen), Mehrgeschossanlagen (MGA) und Kompaktlager mit Shuttle, wie das ProMotionShuttle von BITO einen sehr hohen Flächennutzungsgrad.

Das staplerbediente ProMotion-System bewahrt die Kompaktheit eines Einfahrregals, erhöht die Flexibilität und reduziert den Aufwand beim Einlagern von Paletten. Das Shuttle wird mithilfe eines konventionellen Staplers von einem Lagerkanal in den anderen gesetzt und über eine robuste Funkfernbedienung gesteuert, sodass es das Lagergut selbstständig durch den Kanal transportiert. Das System stellt eine Alternative zum Einfahrregal, Einschubregal oder Palettendurchlaufregal dar.

Lageroptimierung durch geeignete Behälterwahl

Volumenreduzierbare bzw. Raumsparbehälter ermöglichen eine optimale Ausnutzung des kostbaren Lagerraums eines Unternehmens. Sie sind auf die Maße der Europalette abgestimmt und können im leeren Zustand sehr gut ineinander gestellt oder zusammengeklappt verstaut werden. Schwerlastbehälter SL aus Kunststoff von BITO besitzen genau das Maß einer halben Europalette (800 x 600 mm). Durch immer kleinere Losgrößen entsteht Bedarf an kleineren Ladungsträgern. Der Vorteil ist, dass mehr Artikel auf gleicher Fläche vorgehalten werden können. Gegenüber Gitterboxen und Stahlblechbehältern sind sie wesentlich leichter. Mit Unterteilsystemen für Boxen wie z. B. Längs- und Querteilern für Sichtlager- und Regalkästen lässt sich die Fächergröße an die Packungsgröße der Artikel anpassen. Eine weitere Lösung sind die Stecksystem-Unterteiler. Sie werden in Standardlängen geliefert und können auf das gewünschte Maß zugeschnitten werden. Mit Einsatzkästen kann der Nutzer ebenfalls seine Behälter individuell unterteilen. Möglich sind beispielsweise 1/2-, 1/3- oder 1/4-Teilungen. Generell führen alle Lösungen zu einer Lageroptimierung und verdichteten Lagerung der Artikel.

Alternative: Lagerbedarf optimieren

Eine andere Möglichkeit um kostbaren Platz im Lager einzusparen und Lageroptimierung zu betreiben, ist die Verkleinerung bzw. Bereinigung des Sortiments. Ein aufgeblähtes Produktsortiment führt zu einer ineffizienten Logistik und nicht zu sinnvollen und schlanken Prozessen im Unternehmen. Man sollte das Lager also von Restmengen und Auslaufmodellen bzw. "Penner"-Produkten befreien oder für Restmengen ein separates Kleinmengenlager einrichten. Bei der idealen Sortimentsplanung ist es ratsam, die ABC- und XYZ-Analyse, den Produktlebenszyklus sowie die Ladungsträgerauswahl mit einzubeziehen. Auch mit standardisierten Ladungsträgern lässt sich die Logistik eines Unternehmens optimieren.

Natürlich kann durch die häufigere Anlieferung von kleineren Artikelmengen ebenso Platz im Lager eingespart werden. Durch Kanban-Systeme und die Just-In-Time-Anlieferung ist es möglich, fast gänzlich auf ein Lager (bis auf Pufferlager) zu verzichten - sozusagen Lageroptimierung extrem.

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Literatur

(1) Helmut Wannenwetsch, Integrierte Materialwirtschaft, Logistik und Beschaffung, Springer Vieweg; 5., neu bearb. Aufl. 2014 edition (September 24, 2014)

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