Was ist ein Kragarmregal und wozu dient es?

In Kragarmregalen lassen sich stab- oder plattenförmige und häufig sperrige sowie unhandliche Langgüter lagern. Durch sinnvolles Zubehör lassen sie sich leicht an den Einsatzfall anpassen.

Für eine effiziente Lagerhaltung werden neben einer Material- und Lagerhaltungssoftware, Flurförderzeugen, Kommissioniersystemen, etc. auch eine ganze Reihe unterschiedlicher Regaltypen und Regalsysteme eingesetzt. Beispiele sind Palettenregale für Gitterboxen, Container und Paletten sowie Regale für Stückgüter. Einige Güter allerdings passen nicht so einfach in diese Kategorien. Dazu gehören Langgüter, die wie der Name vermuten lässt, stab- oder plattenförmig und häufig sperrig sowie unhandlich sind. Rohre, Stangen, Bretter und Platten oder sonstige sperrige Güter sind sehr gut für die Lagerung in Kragarmregalen geeignet. 

Was ist ein Kragträger bzw. Kragarmregal?

Woher stammt nun allerdings dieser merkwürdige Name Kragarmregal? Die Bezeichnung Kragträger kommt aus der Mechanik bzw. der Baustatik und bezeichnet einen einseitig gelagerten bzw. fest eingespannten Balken, der über seine ganze Länge quer belastet wird. Kragarmregale bestehen wiederum aus Kragarmständern mit ein- bzw. doppelseitig herausragenden Kragarmen. Auf diesen Kragarmen werden die sperrigen Langgüter entweder einzeln, in Bündelung bzw. Stapelung oder in Kassetten gelagert (1). 

Die Kragarmregale nutzen den Platz bzw. den Raum im Lager hervorragend aus. Entweder werden sie einseitig in die Lagerwände integriert oder bei (doppelseitiger) Ausführung auch mithilfe eines Kragarmständers aufgestellt. Bei der doppelseitigen Ausführung sorgt die gleichmäßige Belastung für eine hohe Stabilität. Natürlich sind verschiedene Varianten erhältlich. Kragarmregale für den Außenbereich sind mit einem Dach für den Schutz gegen Schlechtwetter ausgestattet. Für den Innenbereich werden die Regale kunststoffbeschichtet oder lackiert. Für den Außenbereich eignen sich feuerverzinkte Regale. Zudem existieren Regale für leichte, mittlere und hohe Lasten. Im Schwerlastbereich müssen die Regale unbedingt mit Bodenankern ausgestattet sein (2, 3). 

Individuell nach Maß gefertigt

Kragarmregale werden individuell nach Maß gefertigt. Die Regalanlage wird den vorhandenen Platzverhältnissen, dem Fundament und der Größe, Höhe und Gewicht des Lagergutes angepasst. Das Regalsystem wird zudem in das vorhandene Lager- und Logistikkonzept integriert. Für leichtes Lagergut existiert der Regal-Typ "L", für mittelschwere Langgüter der Typ "S" und für schweres bis sehr schweres Langgut der Typ "ES". Die Bedienung - sprich die Ein- und Auslagerung - kann einerseits manuell, mit Flurförderzeugen und Regalbediengeräten als auch automatisiert erfolgen. Schwerlast-Regale werden meist mit Staplern oder Regalbediengeräten bedient. Sie werden aus besonders stabilen warmgewalzten IPE-Doppel-T-Stahlträgern gefertigt. 

Vorteile von Kragarmregalen

Einseitige und doppelseitige Kragarmregale haben eine ganze Reihe von Vorteilen. Sie sind besonders vielseitig und flexibel einsetzbar, da sie für die Lagerung ganz unterschiedlicher, sperriger Güter bzw. Langgüter genutzt werden können. Zudem lassen sie sich leicht erweitern und an die Gegebenheiten anpassen. Durch die nutzungsgerechte Anpassung werden die Fläche und der Raum der Lagerhalle optimal genutzt. Dabei sind die Regale je nach Ausführung für Innen- und Außenbereiche geeignet. Für den Außenbereich werden sie feuerverzinkt und mit einem Dach ausgestattet. Je nach Bedarf können sie einseitig und doppelseitig genutzt werden. Sie gewährleisten die übersichtliche Lagerung von langen und sperrigen Gütern bei geringen Investitionskosten. Besonders praktisch ist, dass sich das Kragarmregal von Bito leicht im Stecksystem (Typ L und S) mit wenigen Regalbauteilen schnell montieren und umbauen lässt. Beim Schwerlast-Regalsystem (Typ ES) sind die Arme verschraubt. Die geschraubten Arme sind im Raster von 50 mm oder 100 mm höhenverstellbar. Auch das Umrüsten der Arme ist sehr schnell und leicht möglich. Die Regale existieren auch mit geraden Fachböden oder Schrägböden mit vorderer Anschlagleiste, Sie werden auf die Kragarme gelegt und sind in verschiedenen Tiefen erhältlich (2, 3). 

Kragarmregale können sogar zur Lagerung von Paletten genutzt werden. Dazu werden sie mit sog. Armbrücken ausgestattet. In dieser Form können die Regale auch mit Spanplatten oder Gitterrostböden ausgestattet werden. 

Sinnvolles Zubehör erweitert Einsatzbereich

Um das Abrutschen oder -rollen von Ware zu verhindern sind Abrollsicherungen und Kragarmteiler in verschiedenen Höhen sehr sinnvoll. Sie können sowohl am Kragarm als auch am Ständerfuß entweder am Ende des Arms (Fußes) oder an beliebiger Stelle auf dem Kragarm (Fuß) in Langlöchern verschraubt werden. Spanplatten und Gitterrostböden sind für die Lagerung von sperrigen Stückgütern geeignet, wobei Gitterrostböden für den Brandschutz (Sprinkleranlage) von Bedeutung sind. Optionale Rohrkragarme (4) lassen sich in Längsrichtung stufenlos verstellen und sind besonders für die stehende Lagerung von Gütern bzw. für Ringgut geeignet. Durch die verstellbaren Rohrkragarme lassen sich die Regale leicht an die Ware anpassen.

Literatur:

1 Definition Kragarmregal, Ehrhardt Partner Group, Link 

2 Kragarmregal, Optimal angepasst – individuell gefertigt, BITO-Lagertechnik, Link 

3 Kragarmregale, BITO Lagertechnik Shop, Link 

4 Kragarmregale Typ L mit Rohrkragarmen, einseitige Nutzung, Shop, Link 

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