Behälter-Pooling: umweltfreundlich und kostensparend

Zugegeben das Pooling-Thema ist nicht ganz neu. Es existiert Car-Pooling, Cash-Pooling, Manpower-Pooling, Risk-Pooling, u. v. a. m.. Die Grundidee dahinter ist immer, dass Ressourcen gebündelt werden. Beim Ressourcenmanagement ist Pooling die Gruppierung von Ressourcen (Liegenschaften, Ausrüstungen, Personal, Einsatz, Kapital, etc.), um die Vorteile zu maximieren oder das Risiko für Nutzer bzw. Kunden des Pools zu minimieren.

Behälter-Pooling bzw. Paletten-Pooling besitzt viele Vorteile. Einerseits muss ein Unternehmen die Ladungsträger nicht selbst besitzen, wodurch die Kapitalbindung verringert wird. Auf der anderen Seite können die Kosten für die Logistik und Lieferkette gesenkt werden. Zudem werden die Transporte durch weniger Leerfahrten "grüner". Durch die gemeinsame Nutzung der Behälter aus einem Pool entstehen weniger CO2-Emissionen. Die Gebühr für die Nutzung der Behälter ist transparent, lässt sich genau berechnen und ist damit gut in der Buchhaltung handlebar.

Die Idee des Behälter-Poolings stammt genauso wie die Normierung von Kleinladungsträgern (KLT) aus der Automobilindustrie. Dabei setzen einige Hersteller und Zulieferer auf das Betreiben von eigenen Behälter-Pools mit Mehrwegbehältern, um Komponenten entlang der Supply Chain zu transportieren. Andere nutzen externe Anbieter von standardisierten Mehrwegbehälter- und Paletten-Pools. Mittlerweile wird das Behälter- und Paletten-Pooling in vielen verschiedenen Branchen eingesetzt.

Auf dem deutschen und europäischen Markt gibt es verschiedene Anbieter des Ladungsträger-Poolings. Hier werden nur einige Beispiele zum Thema aufgeführt. Eines der bekanntesten Unternehmen ist CHEP, das für seine Paletten-Pools bekannt geworden ist. Mittlerweile bietet das Unternehmen verschiedenste gepoolte Ladungsträger von der Holzpalette und Kunststoffpalette bis hin zum faltbaren Kunststoff-Sicherheitsbehälter und standardisiertem Kunststoff-Mehrwegbehälter an. Der gesamte Pool umfasst über 280 Millionen Ladungsträger und 500000 Lieferstationen für die Kunden weltweit. Nach jedem Lieferzyklus werden die Ladungsträger sorgsam inspiziert, gegebenenfalls repariert, gewaschen und erneut dem Kreislauf zugeführt. Es werden nicht nur FSC- und PEFC-zertifizierte Paletten verwendet, sondern das ganze System ist nachhaltig konzipiert. Durch das Pooling-System werden Abfall und Leerkilometer vermieden, Kosten und Komplexität reduziert und jede Phase der Lieferkette des Kundens so individuell und reibungslos wie möglich

gestaltet. Die Logistik-Firma kann aufgrund des starken europäischen Netzwerks alle Ladungsträger innerhalb von 72 Stunden an jeden Ort und Kunden in Europa liefern.

Ein weitere Anbieter von Pooling-Lösungen für alle Branchen ist das belgische Unternehmen Contraload aus Brüssel mit zehnjähriger Erfahrung. Nach eigener Aussage ist es europäischer Marktführer für das Pooling von Kunststoffladungsträgern im B2B-Markt. Der Schwerpunkt der Kunden liegt in England, Frankreich und Spanien. Auf dem deutschen Markt startet die Pooling-Firma erst durch. Das Pooling-System arbeitet mit einem gemeinsamen Kunden-Netzwerk aus rund 1000 Lader-Stellen (gereinigte Ladungstträger-Anlieferungsstellen) und rund 2000 Entlader-Stellen (Abgabestellen) in 26 Ländern. Mittlerweile managt das Unternehmen rund eine Million Kunststoff-Ladungsträger von der Europalette, Displaypalette über Faltboxen und faltbare Großbehälter bis hin zu Behältern für Flüssigkeiten. Der Pooling-Service besteht aus verschiedenen Elementen: Anlieferung der bestellten Menge an die gewünschte Adresse, Miete der bestellten Paletten und Boxen nur für die reine Nutzungszeit, Abholung der vereinbarten Anzahl an der vereinbarten Adresse, Reinigung und Inspektion nach jeder Abholung, Reparatur und Ersatz der Ladungsträger, proaktives Tracking und Tracing, Vermeidung von Verlust im Pool durch regelmäßige Audits.

Der deutsche Anbieter Comepack aus der Nähe von Mannheim besitzt über 20 Jahre Erfahrung im Behältermanagement und Pooling und bietet individuelle Lösungen für Branchen wie Maschinenbau, Automobilfertigung, Pharma sowie Elektrotechnik an. Das Unternehmen hat zwölf Millionen Mehrwegladungsträger im Umlauf und fünf Millionen Stück auf Lager. Auf die Kleinladungsträger (KLT), Großladungsträger (GLT) und die eigene Multipack-Behälterserie greifen mehrere Tausend Kunden und deren Lieferanten zu. Das Portfolio reicht von der Behälterreinigung über die Vermietung bis zur Transportorganisation. Das mittelständische Unternehmen besitzt 13 Standorte weltweit.

BITO bietet als Lagertechnik- und Ladungsträgerexperte für die jeweilige Branche und die gewünschten Prozesse optimierte und personalisierte Pooling-Boxen an. Dabei können auch Sonderanfertigungen mit individuellen Maßen, Materialien, Farben, etc. vorgenommen werden. Zudem besteht die Möglichkeit defekte Behälter zu recyceln oder die ganzen Behälter einzumahlen, zu vergüten und neue zu liefern (z. B. bei einer Systemumstellung).

Die vielseitigste Box im BITO-Sortiment ist der Mehrwegbehälter MB, der als Transport-, Lager- und Kommissionierbehälter verwendet werden kann. Er ist die praktische nachhaltige Alternative zu Einwegverpackungen in der Logistik. Der Mehrwegbehälter ist wesentlich stabiler als Kartonagen und verursacht keinen Verpackungsmüll. Die MB Eco-Ausführung wird aus recyceltem Polypropylen hergestellt. Der MB ist zudem ein Raumsparbehälter durch den 75 Prozent weniger Platz beim Ineinanderstapeln z. B. auf dem Rücktransport oder im Lager benötigt wird. Neben verschiedenen Größen sind unterschiedliche Branchenlösungen und vielseitiges Zubehör, wie beispielsweise das Thermo-Isolierset im Programm. Für die Pharmabranche wird die Hochleistungs-verpackung BITO Pharmabox angeboten. Die Pharmabox lässt sich mit Smartbeacon, Smarthub (Smartlock) und Cloud intelligent zur Echtzeit-Überwachung von Daten erweitern. Smartbeacons sind Sensoren, die Temperatur, Feuchte und Schock (Beschleunigung, abrupte Bewegungen) aufzeichnen. Der Smarthub ist ein intelligentes Gateway und eine Echtzeit-Überwachungslösung, die die eigene Lieferkette mit einer Cloud verbindet.

Literatur:

Behälter- & Palettenpooling, Gemeinsam aus einem Pool, Materialfluss, WEKA Business Medien, Link

Limbach Janina, Behälter-Pooling: Eine Sorge weniger für Autobauer und deren Zulieferer, Warum jede Kiste neu erfinden?, Industrieanzeiger, Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH, Link

Pharmabox Hochleistungsverpackung, BITO Lagertechnik Bittmann GmbH, Link